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Martin Rütter unternimmt eine Tour durch Deutschland als Teil der Tierheimhelden


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    Tierpfleger Jacek Nitsch (links) und Martin Rütter kümmern sich im Tierheim um einen Fuchs.  | © RTL Tierpfleger Jacek Nitsch (links) und Martin Rütter kümmern sich im Tierheim um einen Fuchs.  | ©RTL

    Hundetrainer und Moderator Martin Rütter stellt in seiner neuen Reportagereihe „Tierheimhelden“ vor. Eine Herzensangelegenheit.

    Ein Interview von Melanie Kroiss

    er Deutsche Tierschutzbund ist besorgt: Die Tierheime sind überfüllt, die Mitarbeiter chronisch überlastet. Nachdem sich viele Deutsche in den Coronajahren Katzen, Hunde oder andere Hausgenossen angeschafft hatten, geben sie diese nun häufig ab. In „Martin Rütters Tierheimhelden“ (ab Sa, 11. November 19.05 bei VOX) reist der Tierpsychologe, bekannt aus der Vox-Sendung „Der Hundeprofi“, mit Kollegen durchs Land. In Folge 1 etwa besucht er ein Heim in München, das eine Wildtierauffangstation betreibt, Exoten beherbergt und sich um unvermittelbare Tiere kümmert. Rütter stellt diverse Schutzprojekte vor. Wichtig sind ihm die Menschen, die mit maximalem Einsatz dahinterstehen und „mit ihrer Fachkompetenz und ihren großen Herzen dafür sorgen, dass Tiere eine zweite Chance bekommen“. Das betont er auch im HÖRZU-Interview.

    HÖRZU: Herr Rütter, welche Begegnung hat Sie am meisten bewegt?

    MARTIN RÜTTER: Jede Geschichte und jede Begegnung war für sich bewegend. Besonders fand ich aber die Idee des Tierheims in Darmstadt, das in Folge 2 vorgestellt wird. Das Thema „Sozial sein“ steht hier über allem. Geleitet wird das Tierheim von Tierarzt Christian Zentgraf. Seit 2001 gibt es hier das Projekt „Underdog“: Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben oder in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, können sich im Tierheim vorstellen, um ihr Tier versorgen oder behandeln zu lassen.

    Viele Tierheime stöhnen unter der Arbeitslast. Wie könnte man das ändern?

    Ich denke, dass noch mehr Leute ein Bewusstsein dafür entwickeln müssen, was es heißt, sich zum Beispiel einen Hund nach Hause zu holen. Passt er in ihr Alltagskonstrukt? Gibt ihre Zeit das Zusammenleben mit einem Hund wirklich her? Man muss nämlich Zeit für ihn haben. Ein Hund ist kein Spielzeug, das man bei Bedarf rauskramt und dann wieder wochenlang verstauben lässt. Er ist ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, über die man sich gut informieren muss!

    Der Tierschutzbund warnt zudem vor dem Welpenhandel im Internet.

    Es ist wichtig, dass man Hunde auf keinen Fall über Internetseiten oder aus dubiosen Quellen kauft! Unzählige Welpen gelangen jeden Tag auf obskuren Wegen zu uns. Der Handel floriert und ist nach dem illegalen Handel mit Drogen und Waffen auf Platz 3 der lukrativsten kriminellen Geschäfte in Europa. Die Nachfrage nach jungen Hunden scheint so groß wie nie zuvor. Ich gehe davon aus, dass pro Jahr eine Million illegaler Welpen quer durch Europa gefahren. werden und allein 200.000 davon im deutschsprachigen Raum landen. Wer einen Hund haben will: entweder von einem seriösen Züchter – oder ab ins Tierheim.

    Was spricht dafür, dort ein Tier zu adoptieren, das vielleicht dominant oder scheu, alt oder krank sein könnte?

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde, die eine zweite Chance bekommen, einfach wahnsinnig dankbar sind. Und ich weiß, dass die Menschen in den Tierheimen ganz genau schauen, welchen Menschen man mit welchem Tier zusammenbringen könnte.

    Welche Tiere flößen Ihnen Respekt ein?

    Ausnahmslos alle! Und welche Tiere finden Sie niedlich? Da bin ich befangen: meine Australian-Shepherd-Terrier-Mix-Hündin. Emma ist ein Secondhand-Hund, und sie ist mir – kein Scherz! – zugelaufen. Gespenstisch, oder? Ich wohne jetzt sehr ländlich, aber damals haben wir mitten in Köln gelebt. Dort saß plötzlich ein Hund vor meiner Tür, guckte mich an, rannte an mir vorbei, sprang auf die Couch und tat so, als wäre das normal. Ich dachte nur „Verstehen Sie Spaß?“.

    „Der Hundeprofi“ ist ein TV-Dauerbrenner. Was gefällt den Zuschauern daran?

    Ich glaube, der Zuspruch ist darin begründet, dass jeder von uns einen Zugang zum Thema Hund hat. Selbst Nicht-Hundehalter, wenn etwa das Tier des Nachbarn gerade wieder den Garten verwüstet hat. Fast die Hälfte der Leute, die zu meiner Livetour „Der will nur spielen!“ (martin-ruetterlive.de) kommen, haben keinen Hund, sondern sind im Schlepptau von Hundehaltern, bei denen es sich rumgesprochen hat, dass es ein lustiger Abend werden könnte.

    Warum schlägt Ihr Herz für Hunde?

    Ich hatte schon immer einen Draht zu ihnen, obwohl ich als Kind keinen Hund haben durfte, weil meine Eltern jedes Tier als überflüssig ansahen, das man nicht essen konnte. So habe ich die Hunde meiner Tante ohnmächtig gekrault. Außerdem ist es bei Hunden so, dass sie Glück empfinden, sogar Liebe, wenn sie ihren Halter wiedersehen. Und sie sind in der Lage, einen Artfremden als gleichwertigen Sozialpartner zu sehen. Hunde wissen, dass Menschen keine Hunde sind, wir können aber so wichtig für sie werden wie andere Hunde. Das kann weder Katze noch Pferd, Wellensittich oder Affe. Der Hund lässt sich wirklich auf Menschen ein. Diese Nähe ist einzigartig.

    "Martin Rütters Tierheimhelden": In sechs Folgen werden außergewöhnliche Projekte vorgestellt, ab Sa, 11. November, 19.05 Uhr bei VOX.

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    Author: Latasha Thompson

    Last Updated: 1702716362

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